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Orientierung und Halt. Rituale in der Pflege.

Orientierung und Halt. Rituale in der Pflege.

In Gesprächen mit unseren doxx-Pflegekräften hören wir immer öfter: Rituale tun gut! Den Pflegekräften selbst und den Patienten. Rituale können an stressigen Tagen dabei helfen den Alltag zu ordnen und ein Gefühl der Sicherheit geben. Doch was sind Rituale? Können sie auch Dir und Deinen Patienten nützlich sein? Und welche Rituale gibt es im Arbeitsalltag überhaupt? Wir haben Antworten und Beispiele für Dich.

Was sind Rituale?

Rituale sind regelmäßig widerkehrende Handlungen, die eine symbolische Bedeutung haben. Und auch feierlich sein können. Es gibt persönliche Rituale aber auch spirituelle oder religiöse.

Allerdings muss man zwischen Ritualen und Gewohnheiten unterscheiden: Die Tasse Kaffee am Morgen gehört für Dich zur Routine? Sie wird nebenbei getrunken, damit Du schnell wach wirst? Dann handelt es sich um eine Gewohnheit. Misst Du der Zubereitung und dem genüsslichen Kaffeetrinken eine Bedeutung zu, um anschließend gut in den Tag zu starten? Dann ist das Kaffeetrinken Dein persönliches Morgenritual.

Wie können Rituale helfen?

Rituale bieten Orientierung und haben eine beruhigende Wirkung. Besonders für kranke oder ältere Menschen sind sie wichtig. Sie erinnern sich zum Beispiel beim Geburtstagsständchen auf der Station an vergangene Geburtstage mit der Familie. Und fühlen sich dadurch ein Stück weit mehr zu Hause.

Zudem helfen Rituale dabei einzelnen Tagen, Monaten oder dem Jahr eine Struktur zu geben – durch Morgenrituale oder christliche Festrituale, die regelmäßig gefeiert werden.

Außerdem können Rituale eine verbindende Wirkung haben und einen Gesprächsanlass bieten. Zum Beispiel beim gemeinsamen Schmücken des Weihnachtsbaumes, über den sich jeder auf der Station freut und über den gesprochen wird.

Was sind Beispiele für Rituale im Arbeitsalltag?

  • Morgenritual: Am Morgen ein paar Minuten vor Dienstbeginn auf der Station sein, um Zeit und Ruhe für eine extra Tasse Kaffee oder Tee zu haben und um „anzukommen“, kann ein schönes und beruhigendes Morgenritual für Dich als Pflegekraft sein.
  • Pausenritual: In der Pause ein paar Minuten um den Block laufen und frische Luft zu tanken, hilft dabei den Kopf frei zu bekommen. Besonders, wenn man die Zeit bewusst wahrnimmt! Danach fällt es auch an stressigen Tagen leichter, wieder an die Arbeit zu gehen.
  • Begrüßungsrituale: Ein weiteres Ritual kann die besondere Begrüßung von neuen Patienten oder Heimbewohnern darstellen. Vielleicht erhalten diese auf Deiner Station immer einen kleinen gebastelten Willkommensgruß?
  • Geburtstagsritual: Eine schöne Geste ist es auch, an Geburtstagen der Kollegen, Patienten und Bewohner dem Geburtstagskind zu einer bestimmten Zeit, zum Beispiel immer nach dem Frühstück, ein Ständchen zu singen.
  • Abschiedsrituale: Auch in traurigen Situationen können Rituale helfen. Beim Abschiednehmen eines verstorbenen Patienten zum Beispiel. Durch das Aufstellen eines Fotos oder das Auslegen eines Kondolenzbuchs.
  • Festliche/religiöse Rituale: Ostern, Pfingsten, Weihnachten – religiöse Rituale und Feierlichkeiten gibt es viele. Der gemeinsame Adventskaffee am Sonntag oder das Aufstellen einer Grippe fehlen selten. Das ist nicht nur für die Bewohner schön, sondern auch für Dich. Plätzchen und Adventslieder haben schließlich noch keinem geschadet. ;-)